In der historischen Ölmühle produziert Willi Wern nach traditioneller Methode hochwertige Pflanzenöle wie z.B. Leindotteröl, Rapsöl, Hanföl und Mariendistelöl.
Eine besondere Rolle unter den Ölfrüchten kommt hier seit einigen Jahren der Walnuss zu. Nüsse aus regionaler Produktion werden nicht nur zu erstklassigem Walnussöl gepresst, der Ölpresskuchen wird auch zu Walnussmehl weiterverarbeitet. Im alten Mühlengasthof, dem heutigen Restaurant „Wern’s Mühle – Landhaus im Ostertal“ ist dieses Walnussmehl eine der Hauptzutaten der beliebten „Wahlnuss – Mehlknäppcher“. Außerdem stellt die die Welschbacher Bäckerei Schaefer daraus Wahlnussbrot her und neuerdings werden aus dem Walnussmehl und Wustweiler Eiern von der Hühnerfreilandhaltung Spreitzer sogar Walnussnudeln produziert. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, im Sinne der Nachhaltigkeit alle Bestandteile der Walnuss zu verwerten. Da für uns ein Verkauf der zerkleinerten Schalen als Poliermittel an die Waffenindustrie nicht in Frage kommt, suchen wir noch einen lokalen Hersteller, der die Nussschalen in Peeling Cremes und Seifen verwendet“, erläutert Willi Wern. Erworben können die Mühlenprodukte im Mühlenlädchen des Restaurants. Für Familie Markus und Theresia Keller, die mit ihrem „Landhaus im Ostertal“ auch Mitglied der „Slow Food Chef Alliance“ ist, sind regionalerzeugte, nachhaltige Zutaten in einer zeitgemäßen, gehobenen Gastronomie unverzichtbar. Alle Produkte der Werns Mühle werden daher auch im Restaurant verwendet. „Wir müssen lernen, wieder mit den Jahreszeiten zu leben und akzeptieren, dass nicht jederzeit alle Produkte verfügbar sein können. Qualität und Frische gehen Hand in Hand. Nachhaltig kochen heißt Produkte zu verwenden, die regional frisch lieferbar sind und möglichst alle Teile sei es vom Gemüse oder vom Tier zu verarbeiten“, erklärt Markus Keller.
Landrat Sören Meng selbst zählt die Wahlnuss-Mehlknäppcher zu seinen Lieblingsgerichten. „Ich freue mich die Werns Mühle in der Regionalmarkenfamilie willkommen zu heißen. Die Werns Mühle verbindet Tradition, Qualität und Nachhaltigkeit auf einzigartige Art und Weise. Besonders hervorheben möchte ich, dass in Zusammenarbeit mit dem Schwesternverband Menschen mit Beeinträchtigungen durch eigens entwickelte Maschinen die Nüsse für die Werns Mühle knacken und somit aktiv mitwirken “, so der Landrat.
Die Geschichte der Werns Mühle reicht bis ins Jahr 1841 zurück, als Adam Wern, der Vorfahre der heutigen Besitzer die Mühle erbaute. Anfang des 20. Jahrhunderts erweiterte die Familie Wern schließlich die Mühle um einen Gasthof, der in den Nachkriegsjahren zu einem beliebten Ausflugsziel avancierte. Zur gleichen Zeit wurde der Mühlenbetrieb unrentabel, sodass dieser in den 1950er Jahren eingestellt wurde. 1990 setzten sich die Erben Willi Wern und seine Schwester Ilse Knapp dann zum Ziel, die alte Mühle wieder instand zu setzen, um sie als lebendiges Museum und Zeugnis frühindustrieller Getreideverarbeitung zu erhalten.
Heute ist die Mühle wieder voll funktionsfähig. Sie kann im Mühlenbetrieb besichtigt werden und macht die Geschichte der Mühle und der Müllerei in Fürth aktiv erlebbar.