Frei wie ein Vogel – Mit dem Gleitschirm über die Landschaft

Mal die Region, vielleicht sogar das eigene Haus und den Garten von oben betrachten? Der Traum vom Fliegen lässt sich quasi direkt vor der Haustür verwirklichen, etwa beim Gleitschirmfliegen, auch Paragleiten oder englisch Paragliding genannt. Uwe Preukschat vom Para-Ski-Club Saar schwärmt uns unmittelbar nach einer Landung vor: „Wenn man die Erde vogelgleich verlässt, bleiben rationale Dinge auf dem Boden zurück. Man ist nur noch eins mit sich und seinem Fluggerät. Das Piepsen des Varios – es zeigt an, dass man steigt – ist die liebste Melodie des Gleitschirmpiloten. Im Grunde finde ich gar keine Vergleiche, um einem Fußgänger, das heißt Nichtpiloten, dieses unbeschreibliche Gefühl nahe zu bringen. Es ist sensationell.“ Auch Matthias Jaques vom Verein Gleitschirmflieger Saar-Pfalz ist von diesem Erlebnis immer wieder hin und weg: „Das Schönste ist für mich persönlich der Moment, in dem der Schirm trägt und die Schwerkraft quasi keine Rolle mehr spielt.“

Das Gleitschirmfliegen übt auf viele Menschen vor allem deshalb große Faszination aus, weil man aus eigener Kraft im Spiel mit den Naturgewalten agiert. Seinen Anfang nahm die Sportart 1965 in Amerika, mit David Barish und seinem selbstgebauten „Sailwing“ (Gleitsegel), seit 1972 gibt es sie auch in Deutschland. Doch erst mit einiger technischer Weiterentwicklung der speziell auf das Gleitsegeln zugeschnittenen Schirme setzte sich das Paragleiten auf breiter Ebene durch. Heute werden durchaus beträchtliche Höhen und Flugstrecken erreicht. So hält ein Brasilianer den offiziellen Weltrekord im Streckenfliegen mit 564,3 Kilometern, ein Brite den Höhenrekord von rein durch Thermik erreichten 4.526 Metern. Den Hobbypiloten geht es meist nicht um das Erreichen von Extremen, sondern um das Erlebnis des lautlosen Gleitens über die Landschaft. Trotzdem sind Flugstrecken von über 100 Kilometern keine Seltenheit, die Geschwindigkeit beträgt dabei 36 bis 38 Stundenkilometer.

Der Pilot sitzt oder liegt in einem Gurtzeug unter dem Gleitschirm und ist mit diesem durch Leinen verbunden. Zur Ausrüstung gehören unter anderem auch ein Rettungsfallschirm, ein Variometer (Steigungs-Messgerät) sowie eine Rettungsschnur (um im Falle einer Baumlandung Bergungsgegenstände zu sich hochzuziehen). Gestartet wird von hindernisfreien Berghängen, mit verschiedenen Techniken. Auch das Starten mit einer Winde ist möglich, wobei der Gleitschirmflieger von dieser hochgezogen wird. Ist der Pilot in der Luft, steuert er durch Gewichtsverlagerung und mit Hilfe einer rechten und linken Steuerleine, auch Bremsleinen genannt, weil durch beiderseitiges Ziehen gebremst wird. Beschleunigen kann der Pilot durch ein fußgesteuertes Seilzugsystem, das den Anstellwinkel des Schirms steuert und durch das Ausnutzen von Aufwinden.

Bei den Fans gilt das Gleitschirmfliegen als einfachste Art, die Welt aus der Vogelperspektive zu erleben, noch dazu ist es absolut naturverträglich. Die Ausbildung umfasst einen theoretischen und praktischen Teil und dauert einige Wochen. Bei manchen Vereinen und vor allem bei speziellen Anbietern kann man aber auch Gastflüge machen. Wer jetzt Lust bekommen hat, sich auf ein außergewöhnliches Abenteuer einzulassen, hat bei nachstehenden Kontaktadressen die Möglichkeit.

 

Para-Ski-Club Saar

Der Para-Ski-Club Saar ist der größte Gleitschirmverein im Saarland und betreibt zwei Fluggelände in Gersheim-Herbitzheim („Auf der Platte“) und in Obergailbach in Frankreich. Außerdem besucht der Verein Berge in Deutschland und Frankreich.

Sitz des Vereins: Gersheim

E-Mail: info@paraski.de

Webseite: www.paraski.de

 

Verein Gleitschirmflieger Saar-Pfalz

Die Gleitschirmflieger Saar-Pfalz fliegen gerne in Saar-Lor-Lux und in den Vogesen. Zurzeit ist die Vereinstätigkeit wegen privater Verpflichtungen der Mitglieder eingeschränkt.

Sitz des Vereins: Schmelz

E-Mail: kontakt@gleitschirmflieger-saar-pfalz.de

Webseite: www.gleitschirmflieger-saar-pfalz.de

 

Verein Gleitschirmjäger Saar

Die Gleitschirmjäger Saar sind ein recht junger Verein. Er unterhält ein Start-Gelände in Göttelborn und das Motor- und Windenschleppgelände La Motte in Lebach.

Sitz des Vereins: Schmelz

E-Mail: info@gleitschirmjaeger-saar.de

Webseite: www.gleitschirmjäger-saar.de

 

Verein Gleitschirmfreunde Hochwald

Die Gleitschirmfreunde Hochwald fliegen bevorzugt an Saar und Mosel sowie in Frankreich. Sie unterhalten unter anderem Startplätze auf der Bergehalde Ensdorf und dem Gallo in Losheim.

Sitz des Vereins: Lebach

Webseite: www.gleitschirminfo.de

 


Dieser Artikel wurde uns von » Sonah zur Verfügung gestellt.