In der Weihnachtszeit geht es bei den Backschwestern in Eppelborn rund: Hobbybäckerinnen und –bäcker suchen Backmischungen, Formen für Plätzchen, Deko und mehr. Auch einige Meter weiter, bei der Konditorei Resch, ist dies die geschäftigste Jahreszeit. In der Backstube duftet es nach Zimt, Vanille und warmer Schokolade. Das Sonah Magazin, das gerne handgemachte Produkte aus der Region vorstellt, war neugierig und hat für seine Winterausgabe einen Blick in die Backstuben der beiden Familienunternehmen geworfen.
Im Backstudio der Backschwestern hat „Backbruder“ Rainer Rech mit Mischungen für Gewürzkuchen und Tortencreme weihnachtliche Muffins gebacken und verziert sie mit Perlchen, Schneeflocken und Schneemännern. Sogar einen Weihnachtsbaum zaubert er mit der Creme und grüner Lebensmittelfarbe, dann modelliert er mit Hilfe einer „Mould“ (Abdruckform) Stechpalmen-Blätter aus Fondant. „Man muss Fondant immer gut weich kneten vor der Verwendung“, erklärt er. „Und wenn man es eine Weile nicht braucht, gleich in Folie einpacken. Es trocknet sehr schnell aus.“
Reiner Rech ist seit gut 20 Jahren Mitarbeiter bei der Firma Juchem und wurde unlängst in den Kreis der Backgeschwister aufgenommen. Zwar ist er mit den ursprünglichen Backschwestern Andrea und Susanne Juchem nicht blutsverwandt, doch das macht nichts – Tortencreme und Fondant sind eben dicker als Blut
Alle Backmischungen der Backschwestern sind mit dem Mehl der Juchem-Gruppe – aus Getreide von Bauern der Großregion – hergestellt. Damit steckt darin ein gutes Stück Kern des Unternehmens: Die Firma Juchem, 1921 gegründet, gehört zu den führenden Firmen für Getreide- und Fettverarbeitung. In ihren vier Mühlen entsteht unter anderem das bekannte „Saarland-Mehl“. Seit fünf Jahren nun vertreiben Andrea und Susanne Juchem zusätzlich als „Backschwestern“ Backmischungen – mit hochwertigen Rohstoffen und möglichst wenig Zusatzstoffen. Außerdem finden im Backschwestern-Backstudio regelmäßig Workshops mit Back- und Dekokünstlern statt.
Als die Regionalmarke des Landkreises Neunkirchen – „Wertvolles aus der Willkommensregion Neunkirchen“ – bei den Backschwestern angeklopft hatte, waren sie direkt dabei. Mit der Region fühlen sie sich eben eng verbunden.
Genauso ist es bei der Familie Resch, die sich mit ihrer Konditorei und dem zugehörigen Café ebenfalls der Regionalmarke angeschlossen hat. In den Caféräumen leitet Mutter Sigrid die Geschicke, in der Backstube sind Vater Franz-Josef, Sohn Josef und Tochter Barbara als Konditormeister am Werk. Die Weihnachtszeit mit ihren Düften genießt Franz-Josef Resch auch nach Jahrzehnten noch: „Dies ist meine Lieblingszeit in der Backstube!“ Dann ändert sich auch die Produktpalette. Stollen, Baumkuchen und Plätzchen sind jetzt gefragt, außerdem Pralinen – etwa mit Bratapfel oder Glühwein. Beim Besuch von Sonah stellt Franz-Josef gerade Gewürztrüffel her. Dafür rührt er eine Trüffelmasse an und gibt ein selbst angesetztes Gewürzkonzentrat hinzu. Wenn die Masse abgekühlt ist, kann er sie in Pralinenhohlkörper füllen – alles von Hand, mit dem Fülltrichter. „Ich bin noch ein Verfechter des echten Handwerks“, sagt er.
Angefangen hat bei den Reschs alles mit einer Mühle. Bis 1897 betrieb die Familie eine solche, dann veranlasste sie der Bau der Eisenbahn dazu, sie in eine Gastwirtschaft umzuwandeln. In der nächsten Generation machte Alois Resch eine Konditorlehre und richtete eine Backstube mit Café ein. Sohn Franz-Josef trat in seine Fußstapfen: „Mir hat das als Bub schon imponiert und ich fand es toll, mich selbst darin zu versuchen.“ In der jungen Generation nun sind Josef und Barbara mit ebenso viel Leidenschaft dabei und stellen einige Klassiker noch immer nach den Rezepten des Großvaters her.
Von den Anfängen bis heute hagelt es für das Café immer wieder Auszeichnungen, ob es um landesbeste Azubis, Konditorenwettbewerbe oder Produktprämierungen geht. Beliebt sind auch die Workshops und Tastings, die die Familie (teilweise zusammen mit Partnern) anbietet.
Besuchen Sie die Backschwestern und das Cafe Resch:
In der Winterausgabe von Sonah gibt es noch einiges mehr in der Region zu entdecken, etwa den wilden Wald des Nationalparks Hunsrück-Hochwald oder den Winterbrauch des brennenden „Erbsenrades“. Und wer kennt noch die „Maai-Abende“, die früher in der dunklen Jahreszeit üblich waren? Warum diese Tradition für die Menschen einst lebensnotwendig war und vieles Wissenswertes mehr gibt es in Sonah.
Weitere Infos zur Zeitschrift, Verkaufsstellen und mehr: www.sonah-magazin.de
Dieser Artikel wurde uns von » Sonah zur Verfügung gestellt.